Massai-Hochzeit

Die Traditionen der Massai-Hochzeiten

Willkommen zu unserem Block über die Traditionen der Massai-Hochzeit! In diesem Beitrag möchten wir dir einen Überblick über die Bräuche und Rituale gebe, die bei einer Massai-Hochzeit zelebriert werden.

Historischer Hintergrund der Massai-Hochzeitstraditionen

Eine Massai-Hochzeit ist ein Ereignis, das häufig mit vielen Ritualen und Traditionen verbunden ist. Die gesellschaftliche Stellung eines Massai-Mannes wurde früher aus der Anzahl seiner Ehefrauen und seiner Rinder gemessen. Polygamie ist den Massai erlaubt, ein Massai-Mann kann so viele Frauen haben, wie die Anzahl seiner Rinder, doch in der Regel haben Massai-Männer ein bis zwei Frauen. Es gibt allerdings in seltenen Fällen auch Männer die 20-30 Frauen haben.

Der Brautpreis und die Zeremonien der Hochzeitsfeierlichkeiten

Der Bräutigam sucht sich seine zukünftige Braut aus, wobei beide Elternpaare ein Mitspracherecht beim Zustandekommen der Hochzeit haben. Ein Einverständnis der Braut ist hierbei nicht notwendig. Von dem Bräutigam wird erwartet, dass er den Eltern der Braut einen Brautpreis bezahlt, die Höhe ist dabei auf 25 Rinder festgelegt (23 Kühe und zwei Stiere).

Wenn sich alle einig sind wird die zukünftige Braut in die Hütter der Mutter ihres zukünftigen Mannes begeben und wird dort wochenlang in die Pflichten eingewiesen.

Danach erfolgt die Errichtung der zukünftigen Hütte. Diese wird einzig und alleine durch die Massai-Frauen verrichtet. Massai-Frauen sind sozusagen die Architekten innerhalb ihrer Volksgruppe. Nur schwangere Frauen oder ältere Frauen müssen sich nicht am Bau der neuen Hütte beteiligen, d.h. sie werden von ihrer Pflicht des Hausbaus befreit.

Die Baumaterialien hierzu sind rein natürlich und werden aus der umliegenden Umgebung gesammelt. Es werden Holzstangen zusammengetragen und im Boden fixiert, danach werden Äste und Zweige zu einem Gittergeflecht verflochten und nun erfolgt der Verputz, der mit einer Mischung aus Lehm, Kuhdung, Wasser oder auch mit menschlichem Urin vermischt wird. Mit dieser Schlammmischung wird nun das hölzerne Gittergeflecht gefüllt.

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Hochzeitskleidung

Auf fast jedem Foto sieht man Massai-Männer und -Frauen in leuchtend roten, manchmal auch lilafarbenen oder blauen Umhängen. Jedoch war das nicht immer so. Traditionell trugen Massai Tierhäute als Umhänge. Es war dabei üblich, dass die Männer Kalbsfelle und die Frauen Schafsfelle trugen.

Zur Zeit der Gründung der Vereinigten Republik Tansania in der zweiten Hälfte des 20.-Jahrhunderts, kamen diese karierten und einfarbigen Baumwollumhänge in Mode. Sie werden Shuka genannt und auf die gleiche Weise wie die antike römische Toga getragen. Die farbenfrohe Umhänge sind heute bei den Massai nicht mehr wegzudenken. Spezielle Hochzeitskleidung, wie in den restlichen Ländern der Erde gibt es bei den Massai nicht.

Die zukünftige Braut sowie alle Massai-Frauen tragen am Körper einen meist karierten roten Umhang- die Shouka, kahl geschorene Köpfe und in den ausgeweiteten Ohrläppchen werden silberne oder selbst gemachte Perlenohrringe (el tanga) getragen. Um den Hals werden schwere Halsketten (enkarewa) und um die Gelenke bunte Perlenbänder getragen. Oftmals kommt ein Kopfschmuck hinzu, der ebenfalls aus silbernen Schmuckornamenten und bunten Perlen besteht.

Es gibt keine spezielle Hochzeitskleidung, wie sie in anderen Ländern der Erde bestehen.

Hochzeitsritual

Am Tag der Hochzeit versammeln sich alle Mitglieder der Gemeinschaft, um das Brautpaar zu feiern. Die Braut trägt traditionelle Kleidung und Schmuck, während der Bräutigam ein spezielles Gewand trägt beziehungsweise seinen Shouka-Umhang in verschiedenen Farben und Bindevarianten, dazu einen Stock (emudi) , oder ein kleines Schwert (ol alem). das seine Stärke und Tapferkeit symbolisiert.

Bevor nun die Braut sich auf den Weg zu ihrem Bräutigam macht, ist es Brauch, dass ihr Vater ihr zum Segen Kopf und Brust mit Milch bespuckt. Dieses Ritual wird begleitet mit den Worten “Mögen dir viele Kinder beschert sein”.

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Die Braut darf sich auf dem Weg zu ihrem Bräutigam nicht umdrehen, denn sonst, so glauben die Massai, würde sie auf der Stelle zu Stein erstarren.

Damit nun die Braut heil bei ihrem Bräutigam ankommt, räumen Angehörige ihres zukünftigen Gatten alle möglichen Hindernisse, wie Steine und Blätter, aus ihrem Weg. Falls das nicht ausreichen sollte, wird sie von den Angehörigen ihres zukünftigen Gatten sogar auf Händen zu ihm getragen.

Danach wird sie von den weiblichen Angehörigen ihres Bräutigams beschimpft und ihr Kopf wird mit Kuhdung beschmiert. Erträgt sie diese Schikane, ist sie für die Hürden des Ehelebens bereit.

Vor der Hütte der Schwiegermutter muss sich die Braut nun so lange weigern einzutreten, bis ihr die Gaben der Familie großzügig genug erscheinen.

Nach der Zeremonie findet ein Fest statt, bei dem alle Mitglieder der Gemeinschaft zusammenkommen, um zu tanzen und zu feiern. Es ist auch üblich, dass das Brautpaar Geschenke von ihren Gästen erhält.

Die Massai-Hochzeitsrituale sind tief in ihrer Kultur verwurzelt und spielen eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung ihrer Traditionen und Werte. Durch ihre einzigartigen Zeremonien und Rituale zeigen sie ihre Verbundenheit mit ihrer Gemeinschaft und ihrem Land.

Dazu gehört auch das Trinken von Milch gemischt mit Blut vom Hals eines Rindes, was als Symbol für die Verbindung zwischen dem Paar und ihrer Gemeinschaft dient.

Als Hochzeitsessen wird in der Regel ein Ochse geschlachtet und noch einige Ziegen und Schafe. Mittlerweile wird in der modernen Zeit auch Gemüse dazu gereicht, Kartoffeln sowie Reis.

Jedoch die traditionelle Art, wie das Blut vom Rind mit Milch gemischt zu trinken, das bleibt nach wie vor bestehen, es ist die Energiequelle für die Massai und scheint darüber hinaus ihnen zu schmecken. Das Fleisch der geschlachteten Tiere sowie sämtliche Innereien werden vollkommen verzehrt.

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Danach wird traditionell gesungen und in einem Halbkreis springen die Massai-Krieger anmutig nacheinander in die Mitte und am besten so hoch, wie nur möglich. Während die Massai-Krieger einer nach dem anderen den Sprung wagt, wird von den anderen ein traditionelles Lied gesunden, das aus hohen Tönen besteht- und je höher der Sprung, um so höher die Tonlage des Liedes.

Die Frauen singen Lieder, wiegen sich zu ihrem Gesang und klatschen dabei in ihre Hände.

Das Leben nach der Hochzeit – das Rollendesign für Mann und Frau

Nach der Hochzeit beginnt für das Ehepaar ein neues Kapitel im Leben. Bei den Massai ist das Rollendesign für Mann und Frau klar definiert.

Jede Frau lebt später alleine in einer eigenen Hütte zusammen mit ihren Kindern. Der Mann entscheidet jeden Abend, sollte er zukünftig mehrere Frauen haben, bei welcher seiner Frauen er übernachten will.

Der Mann übernimmt die Verantwortung für den Schutz und die Versorgung der Familie. Er ist für die Jagd und die Verteidigung des Stammes zuständig. Auch die Entscheidungen in Bezug auf Landnutzung und Viehzucht trifft er.

Die Frau kümmert sich um den Haushalt, die Kindererziehung und die Zubereitung von Mahlzeiten. Sie sorgt dafür, dass es an nichts fehlt und unterstützt ihren Mann bei seinen Aufgaben.

Insgesamt wird bei den Massai viel Wert auf Zusammenhalt und Gemeinschaft gelegt. Jeder trägt seinen Teil dazu bei, dass das Leben im Stamm funktioniert und alle Mitglieder versorgt sind.

Fazit

Die Massai-Hochzeiten sind ein wichtiger Bestandteil der Kultur und Traditionen der Massai. Sie sind geprägt von Respekt, Gemeinschaft und Ehrlichkeit. Die Zeremonie ist nicht nur ein Fest für das Brautpaar, sondern auch für die gesamte Gemeinschaft. Es ist wichtig, dass wir diese Traditionen respektieren und bewahren.